Frank Kozamernik (EBU Technical) referiert über Content Delivery Networks (CDN): grosse, teure Streaming-Netzwerke, die Flash-Streams (Audio, Video) in grossem Umfang bereitstellen. Ihr natürlicher Feind sind die Peer-to-Peer-Netzwerke, die wesentlich leistungsfähiger und günstiger sind, ohne kostspielige Servernetzwerke auskommen, dafür aber die clientseitige Installation von Plugins benötigen. Die EBU zählt zu den grossen Promotoren der P2P-Technologie. Im Jahr 2006 hat die EBU zum ersten Mal den Eurovision Song Contest per P2P übertragen. Prominentestes P2P-Beispiel ist der (leider erst in Grossbritannien verfügbare) BBC-iPlayer, den die EBU nach Kräften fördern will. Laut Kozamernik ist P2P-Distribution heute mit Abstand die meistgenutzte Streamingtechnologie. Technologisches Nadelöhr ist zur Zeit die starke Asymmetrie zwischen Down- und Upload bei herkömmlichen DSL-Verbindungen.
Kozamernik mach keinen Hehl aus einer grossen Schwachstelle der P2P-Technologie: ihr Ruf. Grund: Alle frühen P2P-Vorreiter (prominentestes Beispiel: Napster) sind an der geltenden Rechtesituation (bzw. an der Rechteverletzung durch die User) gescheitert. P2P soll daher ausschliesslich für die Distribution von Inhalten genutzt werden, deren rechtliche Situation völlig geklärt ist. Nur so lässt sich der Ruf von P2P als kostengünstige, leistungsfähige Verbreitungstechnologie wiederherstellen.
Dienstag, 21. Oktober 2008
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