Mittwoch, 28. Oktober 2009

Prix Europa - das Fazit in unserem "Netzgespräch"


Drei Tage lang die besten Webprojekte Europas vorgestellt zu bekommen - das ist ein Privileg, an dem wir auch unserer Hörerinnen und Hörer von DRS 2 ein bisschen wenigstens teilhaben lassen wollen. Deshalb war der Prix Europa auch Thema im wöchentlichen Netzgespräch.



Und noch ein bisschen Eigenwerbung - das Netzgespräch gibts auch als Podcast (direkt bei iTunes), falls jemand auf den Geschmack gekommen sein sollte.

Samstag, 24. Oktober 2009

"In Europe" gewinnt den Prix Europa

Am Namen hats nicht gelegen, auch wenn man vermuten könnte, dass sich das niederländische Projekt "In Europe" beim Prix Europa einschmeicheln wollte. Nein, es ist ein verdienter Sieger der Kategorie "Emerging Media". Hier wurden wirklich neue Massstäbe gesetzt für Produktion und Umsetzung von grossen Serien.

Empfehlungen gab es noch für "The Big Issue" und "Metropolis TV". Und in die letzten fünf schafften es "Die Klangkiste" des WDR und das "Webduell" der ARD.

Meine Prognosen waren nicht gerade zutreffend: Nur zwei von meinem fünf Tipps haben es tatsächlich unter die letzten Fünf geschafft. Dass ich mit "Zapp Plus" wahrscheinlich nicht den wirklichen Sieger tippen würde, war mir schon klar - das war mehr ein Statement.

Freitag, 23. Oktober 2009

Die Jury tagt


So, das wars: Der letzte Wettbewerbsbeitrag ist vorgestellt und wir hier im Saal gehen in die letzte Diskussionsrunde über die Projekte. Dann wird (geheim) Punkte verteilt und der Sieger erkoren.

Bekannt gegeben werden aber vorerst nur die fünf Projekte mit den meisten Punkten und erst morgen Abend an der grossen Prix Europa-Gala werden die Sieger geehrt.

Und wer wirds jetzt, der Prix Europa-Gewinner 2009, Kategorie Emerging Media?

Metropolis TV (NPO, Niederlande)


Einzigartig, global: Netherlands Public Broadcasting verspricht viel für das Videoportal "Metropolis TV".

Metropolis ist ein Auslandsmagazin, das sich nicht auf News, sondern auf den Alltag in anderen Ländern konzentriert. Die Berichte stammen immer von einheimischen Filmemachern.

Das Resultat, die Filme, gehen dann ins Fernsehen und auf die Webseite. Das Zielpublikum ist im jüngeren Bereich definiert: 20 - 49 Jahre.

Die Deutschen - Ein Jahrtausend Geschichte (ZDF, Deutschland)


Das ZDF hat 1000 Jahre deutscher Geschichte ins Netz gestellt, die auf einer zehnteiligen TV-Dokumentation beruhen.

Als Ziel hat sich das Team gesetzt, Geschichte echt multimedial, einfach zugänglich und produziert nach dem heutigen Standard zu präsentieren. Nicht nur Geschichtsfans, auch andere soll vor allem die Microsite des Projekts ansprechen.

In erster Linie findet man dort dann die zehn TV-Teile. Die gibts aber in einer Trailer-, Kurz- oder eben auch Vollversion. Zusatzinhalte sind Karten, Interviews mit Fachleuten und ein Glossar.

Embracing Music (YLE, Finnland)


Das Thema ist ein Dauerbrenner für die elektronischen Medien: Musik, Internet und der Service Public. Die finnischen Kollegen von YLE haben eine grosse Veranstaltung unter dem Titel "Embracing the Music" als Social-Media-Event aufbereitet.

Hintergrund war eine Strategieerklärung, dass sich YLE als "Enabler" verstehen wollte für Musik. Nur, was heisst das?

Dazu hat man dann Kollegen, Musiker, Industrievertreter und - nicht zuletzt - die MusikhörerInnen zu einer Diskussion eingeladen, die alle Fragen rund um Musik, um die Industrie, das Geld, das Musikhören erörterten. Wie also das Internet die Musik verändert hat.

ED*IT (Niederlande)

Hunderttausende Fernseh- und Radioprogramme, Artikel und Bilder aus Medien und Museen stellt "ED*IT" aus den Niederlanden online. Das Projekt stammt vom "Institute for Sound and Vision".

Sound and Vision ist eine Institution, die sich dem Erhalt von Bildern und Tönen aus Museen und Medien widmet. Die Aufbereitung des Materials geschieht dann vor allem vor einem Bildungshintergrund. Sound and Vision bietet die Inhalte für alle Schulstufen an bis zur Universität.

Fairytale Portal (Ideju forums, Lettland)


Märchenhaftes aus dem Osten, das verspricht das "Fairytale Portal" unserer lettischen KollegInnen.

Das Projekt will aber nicht Märchen erzählen, das Ziel war: Interesse wecken für Lesen und Schreiben und für das kulturelle Erbe beim Zielpublikum (Kids, natürlich).

Das Zielpublikum ist laut Projekt bei den ganz Jungen angesiedelt, sobald sie einen Computer bedienen können (und lesen können sollten sie auch ein bisschen, sonst brauchen sie eine Einstiegshilfe).

MusicStar (SF, Schweiz)


"MusicStar" muss ich ja für die Schweizer LeserInnen kaum vorstellen. Für die anderen: Das ist die helvetische Version von "DSDS" mit einigen Adaptionen (bspw. ohne Bohlen).

Die MusicStar-Webseite versteht sich als Transmedia-Plattform. Die Site bestand schon lange vor den Finalsendungen am TV. Bspw. sind auch die Casting Videos online, die man über eine Google-Map-Applikation ansteuern kann.

Britain from above ( (BBC, England)


Die BBC zeigt "Britain from above". Ein Projekt, das sicher nicht durch die Themenwahl überrascht.

England von oben gesehen ist ein grosses Multiplattform-Projekt mit mehreren Sendungen in den TV-Programmen der BBC, einer umfassenden Webseite, alles produziert von einem Team.

Die Webseite bietet - natürlich - mehr als nur die Fernsehsendung: zusätzliches Material, Making of und wirklich interessant: GPS-Daten bspw. über den Taxiverkehr visuell aufbereitet.

Minitz - Nachrichten für Kinder (SWR, Deutschland)


Der Südwestrundfunk (SWR) hat das Nachrichtenportal "Minitz" für Kinder (8 - 12) eingerichtet, das täglich News zielgruppenspezifisch im Web, aber auch in Radio und TV anbietet.

Kinder sind neugierig, sogar auf die Welt der Nachrichten. Das ist das Credo der Minitz-Crew. Aber, es braucht einiges an Überlegung, wo man dias junge Zielpublikum abholt und welche Themen aus der Welt der Nachrichten sie interessieren.

Minitz ist kurz, die Nachrichten sind eine Minute lang. Es gibt aber jeweils mehr dazu wie Links oder Karten, wo man selbstständig noch weiterforschen kann.

The Big Issue (Honkytonk Films, France 5, Frankreich)


Ein "dickes" Dossier kommt aus Frankreich: Eine Koproduktion von zwei Firmen und France 5 bietet einen tiefen Einblick in die Welt des Übergewichts: The Big Issue.

Das Zielpublikum sind 13-17-Jährige und Lehrpersonal. Die User sollen sich sehr direkt angesprochen fühlen und die Fakten und Geschichten direkt erforschen können.

Umgesetzt wird das in einem Flashplayer, der im Bild verschiedene Optionen und Informationen bildet. Bspw. kann man aus einer Reihe von Fragen auswählen, die man beantwortet haben möchte oder zu einem nächsten Punkt in der Geschichte weiterfahren.

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Prix Europa im Bild


Arttu Silvast aus Finnland macht Bilder von den Prix Europa-"Emerging Media"-Sessions und von seinem Aufenthalt in Berlin. Die Bilder gibts hier auf Flickr.

Pelle's EU Check (SVT, Schweden)


"Lilla Aktuellt" ist eine Nachrichtensendung des schwedischen Fernsehens speziell für Kinder (8-12 Jahre alt). Die wöchentliche Sendung wird im Internet begleitet von einer aktuellen Webseite.

Vor diesem Hintergrund hat eine Medienstudentin ihr Projekt für Informationen über die EU spezifisch Kinder hier angesiedelt: Pelle's EU Check.

Der Nachrichtensprecher Pelle, das bekannte Gesicht vom Fernsehen, führt die Kinder durch seine Wohnung, um die Bedeutung der EU im Alltag zu zeigen. Auf einer Flashsite kann man verschiedene Objekte anklicken, die verschiedene Aspekte über die EU, Geschichte, Funktionsweise etc. erklären.

My Sport (DR, Dänemark)


DR in Dänemark hat seine Sportberichterstattung unter die Lupe genommen. Wie bei den meisten Medien dominieren ein paar wenige Sportarten. Das soll "My Sport" ändern.

Eine Million Menschen in Dänemark treiben Sport in Klubs. Aber nur die Hälfte betreibt Sportarten, die von den Medien üblicherweise abgedeckt werden.

My Sport dreht den Spiess um. Nicht die Medien berichten, sondern die Vereine, Klubs und Topathleten aus "Randsportarten" berichten selber.

Draw Me a Story (Catalan TV, Spain)


"Draw me a story" begann vor acht Jahren als TV-Sendung im Kinderprogramm. Das Programm hatte nicht eigentlich einen bildenden Hintergrund, sondern war reine Unterhaltung. Aber mit der Zeit begannen LehrerInnen damit zu arbeiten.

Die Webseite bietet auf den ersten Blick vor allem den Zugang zu den ausgestrahlten Sendungen. Dann gehts aber weiter: aus diesen Geschichten lassen sich selber Geschichten basteln. Man kann sie auseinander nehmen und ganz neu zusammensetzen.

Und fehlen darf dann natürlich auch nicht der Platz auf der Site, wo selber gezeichnet werden kann.

Mi Vida Loca (BBC, England)


"Mi vida loca" entstand als Online-Projekt bevor es als TV-Programm lanciert wurde. Es ist ein Sprachkurs in Spanisch der BBC, die eine ganze Webseite unterhält für Sprachkurse. Sprachkurs triffts aber nicht ganz, meint der Produzent Mike Webb.

Spanisch stand im Vordergrund, weil jüngere EngländerInnen oft dorthin in die Ferien fahren und einige ältere dort ihren Ruhestand verbringen, meinte der Produzent Mike, leicht schmunzelnd. Und auch, weil es eine der meist gesprochenen Sprachen der Welt ist.

Ein wichtiger Aspekt im Konzept war, die grosse Zahl der üblichen "Drop-outs" zu vermeiden. Die Attraktivität des Lernprozesses stand deshalb im Vordergrund.

Children for Children Karaoke (VARA, Niederlande)


"Kinderen voor Kinderen" ist ein Chor in den Niederlanden, der seit 1979 existiert und seither das Gesangsgut der niederländischen Kinder prägt. Offenbar wachsen alle Kinder dort mit diesen Liedern auf und kennen sie auswendig.

Der öff.-rechtliche Sender Vara wollte diese niederländische Institution jetzt ins Web bringen. Das nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass jedes niederländische Kind Mitglied von diesem Chor werden möchte, aber jedes Jahr nur für 18 Kinder dieser Traum in Erfüllung geht.

Auf der Karaoke-Webseite können die Kinder jetzt mitsingen und dieses Karaoke aufnehmen und als Clip online abspeichern. Sie können auch bei einem Wettbewerb mitmachen, bei dem als grosser Preis das Vorsingen für den Chor winkt. 

Nacht im Netz (ZDF, Deutschland)


Das ZDF machte einen grossen Spezialeffort im Netz in der US-Wahlnacht: Die Nacht im Netz.

Vier Online-RedaktorInnen begleiteten die Wahlnacht speziell im Netz. Der heute-Moderator Claus Kleber war der Anchor der Show, die im digitalen Programm des ZDF ausgestrahlt wurde.

Die "Nacht im Netz" verlief parallel zur "normalen" Berichterstattung im ZDF und auf zdf.de.

Die Wahlnacht wurde von rund 2000 UserInnen aktiv begleitet in einem Chat. Man kam da sehr schnell an die Grenzen der Leistungsfähigkeit des Chats und war positiv überrascht von der grossen Resonanz. Fragen im Chat wurden möglichst schnell live im TV beantwortet.

Klangkiste (WDR, Deutschland)


Die Klangkiste des WDR will Kinder zwischen 7 und 10 Jahren in die Welt der klassischen Musik und Jazz einführen.

Die Musik wird vorgestellt und erklärt von Mitgliedern der vier WDR-Musikkörper (Zwei Orchester, Chor, Big Band). Jede Person hat dabei eine eigene Karte, auf der sie oder er über sich erzählt und die Aufgabe, die er oder sie Orcherster hat.

Die Struktur mit den Karten ist quasi der didaktische Kniff, den Kindern die Navigation zu erleichtern, weil sie das Prinzip von Pokémon-Karten o.ä. her kennen.

Memory of Nation (Czech Radio, Tschechien)


Die Geschichte Tschechiens stellt das tschechische Radio online in "Memory of Nation".

Das tschechische Radio setzt regelmässig Schwerpunkte im Bereich Bildung, vor allem Geschichte, das sei ein wichtiger Teil des öffentlichen Auftrags.

Memory of Nation fokussiert auf Augenzeugen, also auf "oral history". Das Projekt wird wissenschaftlich eng begleitet und unterstützt vom "Post Bellum - Institute for the Study of Totalitarian Regimes". Weitere europäische Institutionen arbeiten ebenfalls am Projekt mit.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Webduell (ARD, Deutschland)


Die ARD hat eine umfassende Mediathek mit Inhalten aus Radio und TV. Das Webduell nutzt(e) diese Inhalte für die letzten Wahlen. Ziel: Den Usern die Möglichkeit zu geben, die Statements verschiedener Politiker zu den grossen Wahlkampfthemen zu vergleichen.

Konkret kann ich also vergleichen, was Merkel oder Steinmeier zum Thema Atomausstieg, Klimaschutz, Steuern usw. gesagt haben.

Interessant an dem Projekt ist der Beitrag des Fraunhofer Instituts. Das Institut entwickelte eine Software, die die Audios in der Mediathek nach Stichworten durchsuchte. So wurde es dann möglich, aus allen Inhalten der Mediathek die entsprechenden Passagen herauszusuchen und zu vergleichen.

Made in Europe (UR, Schweden)


"Made in Europe" ist ein Projekt der UR, der Swedish Educational Broadcasting Company und für den Schulunterricht gedacht. Es stützt sich auf den Unterrichtsstoff Geografie für 11 - 12-Jährige

Die Webseite bietet einfache Lernspiele, aber vor allem sechs Stunden Videomaterial, in dem Kinder aus 27 verschiedenen Ländern ihre Heimat vorstellen.

Fazit: Ich hätte sicher lieber so Geografie gelernt, das hätte mehr Spass gemacht. Letztlich ist es aber ein Projekt, das wahrscheinlich didaktisch sehr interessant ist, von der Webtechnologie her aber eher traditionell.

In Europa (VPRO Niederlande)


"In Europa" präsentiert der niederländische Broadcaster VPRO unter dem Stichwort "Transmedia", ein Projekt, das seit zweieinhalb Jahren  im Tun ist.

Das Projekt begann mit einem Buch des Historikers Geert Mak, der wichtige Ereignisse des 20. Jahrhunderts in Europa beleuchtet mit dem Schwerpunkt auf "oral history". Daraus entstand eine 35-teilige TV-Serie und weitere Programme im Radio mit Podcasts, usw.

Am Ende waren sechs Redaktionen mit dem Thema beschäftigt und Inhalte lagen in acht Medienformaten vor.

The Cooking Club (CCRTV, Spanien)


Das katalanische Radio und Fernsehen widmet sich den menschlichen Grundbedürfnissen mit einem Portal für Kochrezepte. Das Projekt ist seit sechs Monaten online und umfasst 4000 Rezepte, davon 1300 als Videos. 600 Rezepte wurden von Usern beigesteuert, der Rest stammt aus den Radio und TV-Programmen.

Die Webseite bietet alle Funktionen, die für ein interaktives Portal heute gängig sind. Vielfältige Suchfunktionen führen schnell zum Ziel, man sucht nach den Zutaten, dem zeitlichen Aufwand oder nach Dessert oder Hauptgang, etc.

Red (RTE, Ireland)


Red von RTE Ireland ist ein Jugendprogramm am Fernsehen. Wenig erstaunlich sieht sich das Programm vor das Problem gestellt, dass Jugendliche nicht mehr TV schauen.

Also: holt man sie dort ab, wo sie sind. Bei YouTube. Red hat verschiedene Charaktere geschaffen, resp. gesucht und gefunden und daraus eine Sketch-Show gemacht, die auf YouTube läuft, vor allem, aber auch auf der eigenen Webseite.

Die Darsteller sind allerdings "Amateure" aus TV-Sicht, aber Professionals in Sachen YouTube. Das Ziel des Senders: Sich mit der Community auf YouTube verbinden und das "Drama" so zu inszenieren, das es real erscheint und damit die Jugendlichen interessiert.

logo! Wahlcity (ZDF, tivi.de)


"Logo" ist die einzige täglich Newswebseite für Kinder (Hauptzielgruppe: 7 -12 Jahre) in Deutschland, schon seit 20 Jahren online! Für das Jubiläum im Superwahljahr in Deutschland wurde die "Wahlcity" (Seite verlangt ein Login) entwickelt, in dem Kinder die Mechanismen und Hintergründe der Politik erfahren sollen.

Die Kinder können sich vergnügen und an einem Wahlstand Ballone aufblasen, sie werden über Infoboxen mit Hintergründen versorgt (Wusstest du, dass Frauen früher nicht in Deutschland wählen konnten) oder Wahlplakate kreieren.

Zapp Plus (NDR, Deutschland)


Zapp ist ein Fernsehmagazin des NDR, das die Medien unter die Lupe nimmt (und manchmal sogar im eigenen ARD-Haus aneckt damit).

Das vorgestellte Projekt heisst Zapp Plus ein "zeit- und inhaltsgesteuerter" Videoplayer.

Auf den ersten Blick sieht der Player aus, als sei einfach das Layout verbessert worden, aber eigentlich immer noch sehr am Fernsehformat orientiert.

Spannend wird es dann in den einzelnen Beiträgen, wenn im Player "Hotspots" (eigentlich Video-Hyperlinks) aktiv werden. Dahinter verbergen sich bspw. Interviews in Originallänge, Dokumente (natürlich am besten brisante Dokumente) oder Zeitungsartikel zum Thema.

Wer gewinnt den Prix Europa in der Web-Kategorie?


Leider haben wir von DRS dieses Mal keinen Wettbewerbsbeitrag beim Prix Europa (SF hat dafür einen eingereicht: die Musicstar-Webseite). Dennoch kann ich bei der Bewertung mitmachen als Jury-Mitglied und dafür gibts Kriterien, nach denen beurteilt wird.

  • Konzept und Innovation. Wie neu ist die Idee?
  • Service public-Wert. Was hat die Öffentlichkeit davon? Hier am Prix Europa sind ja die öffentlich-rechtlichen Sender vertreten. Für die spielt das, wie wir erinnert wurden, eine grosse Rolle in Zeiten, wo diese Sender unter Gebühren- und sonstigem Druck stehen.
  • Benutzerfreundlichkeit, logisch - aber ehrlich gesagt, nicht immer einfach zu beurteilen.
  • Umsetzung der Produktion. Wie gut ist das gelungen, nicht zuletzt im Vergleich mit den eingesetzten Geldern. Und da gibts grosse Unterschiede.
  • Persönlicher Eindruck

Dienstag, 20. Oktober 2009

Ein neuer Journalismus muss her - sicher, aber wie?


"Does journalism need a new jobdescreption" war mein Auftakt heute Abend am Prix Europa: Eine Podiumsdiskussion mit Danny Schechter, US-Blogger und Medienkritiker, Silvia Costeloe (BBC) und Lars Jensen (ekstrabladet.dk), beide Social Media Experten bei ihren Medien.

Danny Schechter setzte die Rahmenbedingungen: Die Medienwelt, wie wir sie kennen, geht unter wie die Titanic. Der Eisberg, das ist das Internet, an dem Journalisten und Medienmanager zerschellen. (Schechter, übrigens, ist nicht nur Dokumentarfilmer wie Michael Moore - er hat auch die Eloquenz und einen ähnlichen Körperumfang, was mich den ganzen Abend über ein wenig irritierte.)

Aber dann die grosse Frage, weshalb geschieht das. Was genau verändert denn das Internet in den Medien, weshalb wollen immer weniger lesen, hören und sehen, was die JournalistInnen produzieren?

Angekommen


Zwei Stunden später als vorgesehen, aber immerhin - angekommen in Berlin. Leider aber damit den ersten Termin verpasst.

Passend zur Veranstaltung steht gleich neben dem Hotel der Funkturm. Der Veranstaltungsort, das Haus des Rundfunks des rbb (=Rundfunk Berlin-Brandenburg), ist gleich um die Ecke.

Gegenüber gibts dann noch eine Konkurrenzveranstaltung ab morgen, habe ich gesehen: der soundsovielte deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. Na ja, das führt mich nicht in Versuchung.

News Dissector


Auf den Mann bin ich gespannt: Danny Schechter. Er beschreibt sich selber als «filmmaker, troublemaker and blogger» und wird heute Abend auf dem Podium sitzen, wenns um die Frage geht, ob der Journalismus im Online-Zeitalter eine neue Jobdescription braucht.

Schechter bloggt, wie gesagt, und zwar auch hier im Prix-Europa-Blog.

Was mich übrigens nochmal auf das Thema von gestern bringt: Die Vielsprachigkeit, «benefits and opportunities». Schechter ist beim Bloggen fast an der deutschen Tastatur verzweifelt, wie er oben beschreibt. Und dann ist da noch die grosse Frage: das Blog oder der Blog, da sind wir Schweizer mit den Deutschen auch nicht einig (was meinen die Österreicher dazu?).

Vielsprachigkeit - halt doch eher «challenges and obstacles», oder?

Ah, Berlin!

Ist schon ein paar Jahre her, seit ich das letzte Mal in Berlin war. Das war damals für einen Weiterbildungsworkshop in Sachen Webseiten-Entwicklung. Den Kurs habe ich in guter Erinnerung, die Stadt grundsätzlich auch.

Aber: Es war halt Januar und das heisst: sibirisch kalt. Abends unterwegs fehlten mir die Isolierunterwäsche und die Schlittenhunde. Fazit: Den letzten Abend in Berlin verbrachte ich fiebrig und hustend im Hotelbett vor dem TV.

(Der Wetterbericht prophezeit diesmal mildere Temperaturen. Ich bin guter Dinge, dass ich eine andere Erinnerung aus Berlin nachhause bringen werde.)

Montag, 19. Oktober 2009

Vielsprachiges Europa


Zum ersten Mal gibt es am diesjährigen Prix Europa einen Wettbewerb für ein junges Publikum, das die Vielsprachigkeit in den Mittelpunkt stellt: «Language Through Lenses». 15 Projekte von jungen KunststudentInnen aus ganz Europa sind in der Endausscheidung und der Gewinner wird per Online-Voting ermittelt.

Der Wettbewerb wird von der EU-Kommission veranstaltet und soll einem «jungen europäischen Publikum die Vorzüge der sprachlichen und kulturellen Verschiedenheit» verdeutlichen.

Es ist zwar amüsant, in den 15 Drei-Minuten-Videos zu stöbern. Aber zwei Dinge leuchten mir nicht ganz ein.